Ökologischer Anbau

 

Wein ist der Rohstoff des Sektes und der Anbau von Wein unterliegt grundsätzlich strengen Auflagen. So müssen zu Beispiel hundert Prozent der Trauben in dem auf der Wein- oder Sektflasche angegeben Gebiet geerntet und verarbeitet worden sein.
Mit dem Anbau von Wein nach ökologischen Richtlinien unterliegt der Weinanbau noch detaillierteren Auflagen und wird engmaschig kontrolliert. Der Erfolg gibt den biologischen Standards jedoch Recht und lässt vermuten, dass die Zukunft des deutschen Sektes im ökologischen Anbau liegt.

Das Besondere am ökologischen Anbau

Weinberge, auf denen Wein ökologisch angebaut wird, werden besonders schonend und natürlich bearbeitet. Beim Bio-Weinbau wird darauf geachtet, dass das Ökosystem im Weinberg erhalten bleibt. Dazu werden absichtlich andere Pflanzen zwischen die Reben gepflanzt, um die Artenvielfalt möglichst aufrecht zu erhalten und einen guten Erosionsschutz am Hang sicher zu stellen. Die Umweltbelastung wird beim ökologischen Anbau möglichst gering gehalten. Aus diesem Grund werden keinerlei synthetische oder chemische Substanzen zum Düngen und zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Biowein wird statt dessen mit organischen Nährstofflieferanten wie Humus oder Kompost gedüngt. Herausforderungen wie Mehltau werden schonend mit Schwefel, Backpulver oder Kupfer bekämpft. Anstatt ungewollte Pflanzen abzutöten, wird beim ökologischen Anbau versucht, die Widerstandsfähigkeit der Rebe zu stärken. Das dringend zu entfernende Unkraut wird mechanisch und ohne umweltschädliche Chemie entfernt.

Europäische Verordnungen zu Biowein

Die EU-Verordnungen zu Biowein von 2012 schreiben neben vielen anderen Parametern die genaue Menge des erlaubten Schwefelgehalts vor und legen fest, dass beispielsweise auch die Hefe zum Gären des Weins ökologischen Ursprungs sein muss.
Winzer, die sich an diese und weitere Vorschriften halten, dürfen ihre Weine mit dem EU-Gemeinschaftslogo kennzeichnen und sie als Ökologische Weine, Öko-Weine oder Bio-Weine bezeichnen. Alle zertifizierten Weinbauern werden jährlich mindestes einmal auf die Einhaltung der EU-Richtlinien überprüft. Die Umstellung von konventionellem auf ökologischen Anbau dauert in der Regel drei Jahre.

Der Einfluss des ökologischen Anbaus

Der Erfolg gibt den Biowein-Anbauern Recht und so ziehen immer mehr Prinzipien des ökologischen Anbaus auch in den konventionellen deutschen Weinanbau ein.

Eine interessante neue Methode zum Schutz der Rebe vor Schädlingen ist beispielsweise die Bekämpfung des Traubenwicklers durch Pheromone. Dabei wird der Duftstoff der weiblichen Traubenwickler künstlich hergestellt und in den Weinbergen aufgehängt, um die Männchen so zu verwirren, dass sie die richtigen Weibchen nicht mehr finden und sich so nicht mehr im Weinanbaugebiet vermehren können.

Nachfrage nach ökologischem Wein

In Deutschland steigt das Interesse an der Herkunft und Verarbeitung von Lebensmitteln kontinuierlich. Die Nachfrage nach ökologisch hergestellten Lebensmitteln und Getränken nimmt stetig zu. Deshalb erfreut sich auch der ökologisch hergestellte Sekt und Wein wachsender Beliebtheit und kann im ökologischen Fachhandel sowie im allgemeinen Weinhandel bezogen werden. Am meisten empfiehlt sich selbstverständlich der Besuch beim Winzer selbst, um den köstlichen biologischen Sekt direkt am Ort des Anbaus zu verköstigen. Die meisten Bio-Verbände haben offizielle Listen ihrer Partner und zertifizierten Betriebe im Internet veröffentlicht, um es dem Verbraucher möglichst einfach zu machen, den ökologisch angebauten Wein und Sekt zu beziehen.