Deutscher Sekt

 

Deutscher Sekt ist eine Veredelungsstufe des Weins und wird in der Sektkellerei hergestellt. Die Deutschen verzehren jährlich Millionen Flaschen des prickelnden Getränks und verbinden mit dem Öffnen einer Sektflasche einen Grund zur Freude und einen Anlass, ein schönes und besonderes Ereignis zu feiern. Bevor der Korken auf einer solchen Feier knallt und der Schaumwein im Glas perlt, durchläuft die Traube einen komplexen Herstellungsprozess. Der Kellermeister muss Rücksicht auf eine enge Gesetzgebung nehmen und das Anbaugebiet seiner Trauben sorgfältig wählen. Der meiste nationale Sekt kommt dabei aus dem Anbaugebiet in Rheinhessen, in welchem auch die Sektmanufaktur Strauch ihre Reben anbaut.

Herstellung von deutschem Sekt

Sektgrundweine sollen aus gesunden, reifen und frischen Trauben hergestellt werden, sodass das Erzeugnis edel und frisch schmeckt. Wichtiger als die Süße ist beim Grundwein der Säuregehalt. Die Süße wird dem Sekt im letzten Herstellungsschritt durch die Versanddosage beigefügt. Die Säure hingegen verleiht dem deutschen Sekt schon im ersten Gärungsprozess seinen Charakter und vollen Geschmack.

Während der Reifung der Trauben an der Rebe nimmt der Säuregehalt konstant ab. Aus diesem Grund werden die Trauben für deutschen Schaumwein meistens vor der allgemeinen Traubenlese geerntet. Ist der Wein aus dem Most gegoren, entscheidet der Kellermeister, aus welchem Grundwein welcher Sekt hergestellt wird. In vielen Fällen wird aus den verschiedenen Grundweinen eine sogenannte Cuvée erstellt, in der sich die Vorteile verschiedener Grundweine so ergänzen, dass der beliebte deutsche Sekt daraus entsteht.

Nun folgt die zweite Gärung, in welcher vom Winzer zunächst Hefe hinzugegeben wird, um Zucker und Kohlensäure zu spalten. Ist dieser Schritt abgeschlossen, wird dem Sekt die Hefe wieder entzogen und die süßende Versanddosage hinzugefügt. Abhängig davon, welche Geschmacksrichtung und Süßegehalt die Versanddosage besitzt, wird der hergestellte Sekt nun als naturherber, extra herber, herber, extratrockener, trockener, halbtrockener oder milder deutscher Sekt etikettiert.

Gesetzte zum deutschen Sekt

Für jede der einzelnen Geschmacksstufen gibt es genaue gesetzliche Vorschriften. Zum Beispiel ist gesetzlich festgelegt wie viel Zucker enthalten sein darf. Naturherber deutscher Sekt beinhaltet beispielsweise die Süße von 0,4 Zuckerwürfeln in einer 0,75 l Flasche. Ihm darf über die Dosage kein Zucker mehr hinzugefügt werden. Der milde deutsche Sekt hingegen besitzt die Süße von 18,8 Zuckerwürfeln in einer Flasche. Auch die Menge der Versanddosage pro Flasche und Geschmacksrichtung ist vorgeschrieben. Den herben deutschen Sekten wird wesentlich weniger Versanddosage hinzugefügt (0-3 g pro Liter) als den halbtrockenen und milden deutschen Sekten (32-50 g pro Liter).

Des Weiteren ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Sekt in einer Glasflasche mit pilzförmigem Verschluss abgefüllt und verkauft werden muss. Dabei muss der Flaschenhals komplett oder teilweise mit Folie verkleidet sein. Erst seit dem 31. Oktober 2013 darf deutscher Sekt – sofern die erforderten Anforderungen vorliegen – auch im Bocksbeutel abgefüllt und verkauft werden.

Im Jahr 1902 bekam der deutsche Sekt zum ersten Mal besondere gesetzliche Aufmerksamkeit, als Kaiser Wilhelm II die Schaumweinsteuer einführte, um damit seine kaiserliche Flotte zu finanzieren. Heute wird pro deutscher Sektflasche 1,02 € als Steuer an den Staat abgegeben. So wurden beispielsweise im Jahr 2008 430 Millionen Euro mit Hilfe dieser Bundessteuer eingenommen.

Herkunft des deutschen Sektes

Gesetzlich vorgeschrieben ist auch, dass auf dem Etikett der Sektflasche nur „Deutscher Sekt“ stehen darf, sofern alle für den Schaumwein verwendeten Trauben in Deutschland geerntet und verarbeitet wurden.

Es darf auch nicht jeder Deutsche einfach Wein – den Rohstoff für deutschen Sekt – anbauen. Denn die Trauben müssen in einem der dreizehn gesetzlich festgelegten Anbaugebiete für Qualitäts- und Prädikatswein angebaut werden. Die Nummer zehn auf der Karte der Anbaugebiete ist „Rheinhessen“. Dieses Gebiet ist die waldärmste Region Deutschlands, denn ein Fünftel der Region wird für den Weinanbau genutzt. Aus den rund 120 Millionen Rebstöcken werden jährlich über 2,5 Millionen Hektoliter Wein gewonnen. Rheinhessen ist somit das größte und traditionsreichste Weinanbaugebiet Deutschlands. Mitten im Zentrum des deutschen Weinanbaus betreibt auch Familie Strauch ihre beliebte Sektmanufaktur.